Netzpolitik

Best of Republica 2012

Bin gerade dabei, Notizen, Visitenkarten und Tweets der Re:publica 2012 zu sortieren. Leider konnte ich nur bis Donnerstag in Berlin bleiben. Einen Tag habe ich also verpasst. Hier meine Highlights, ergänzt mit Schnipsel von weiteren Kongress-TeilnehmerInnen.

Mehr als gute Show: Sascha Lobo hält Internetpeople den Spiegel vor

Die Halle war zum Bersten voll, als Sascha Lobo anhob, vor der versammelten Netzgemeinde den „Stand des Internets 2012“ zu referieren. Auch ich war da und sicher, dass mich Lobo enttäuschen wird. Tat er aber nicht. Im Gegenteil: Es machte richtig Spass, ihm fast 90 Minuten zu zuhören. Etwa als Lobo über den besten Tweet aller Zeiten von @kosmar philosophierte: „Bratwurst im Zoo. So sind die Menschen.“

Tipps und Tricks fürs NGO-Campaigning

Sehr gespannt war ich auf die Veranstaltung «Activism, slacktivism & real pressure» von Marco Vollmar und Paula Hannemann, beide vom WWF Deutschland. Am Beispiel der weltweiten Kampagne gegen das brasilianische Waldgesetz («Forest Code») zeigten sie auf, warum eine erfolgreiche Webkampagne offline scheitern kann. Die Botschaft war klar: Nicht in Zahlen denken, sondern den Druck maximieren. Mehr dazu im Vortex-Blog und im Storify-Beitrag von Thomas Henning. Am Freitagmorgen gab es eine weitere Veranstaltung mit wertvollen Campaigning-Tipps. Auf dem Podium sassen die MacherInnen der Re:campaign. Alles prima nachzulesen im Blog von Marie-Christine Schindler.

Blockade von Websites: Zwei Hacker, zwei Meinungen

„Anonymous!“ – nur Vandalismus oder geht’s um die Netzfreiheit? Der Talk wurde spannend, als Frank Rieger, Sprecher des Chaos Computer Clubs, und der bekannte Hacker Jacob Appelbaum über die Blockaden von Websites diskutierten. Appelbaum verteidigte solche Aktionen als legitime Widerstandsformen. Für Rieger wiedersprachen sie dem Grundsatz, für unbeschränkten Zugang zu Informationen im Internet zu kämpfen. Ich selbst finde, dass „Denial of Service“-Angriffe (DoS) durchaus mit digitalen Sitzblockaden vergleichbar sind. Eine Diskussion, die ich gerne mal mit Mike Schwede vertiefen möchte. Lesenswert dazu auch der Blog von Wortgefecht.

Make love not porn

Sicher das hot issue an der Re:publica: Die Speech von Cindy Gallop über ihr kommerzielles Web-Projekt „Make love not porn„. Ihr Credo: „Zu glauben, man könne aus Pornos etwas über Sex lernen ist als ob man glaubte, man könne Autofahren lernen, indem man sich ‚The Fast and The Furious‘ ansieht.“ Man darf gespannt sein, ob und wie Gallop ihr Ziel, eine offene Diskussion über Pornographie und Sexualität anzustossen, erreicht. Ihr WebTV-Kanal soll dieses Jahr auf Sendung gehen.

Hotspot im Gepäck

Last but not least werde ich nie mehr an eine Konferenz ins Ausland reisen, ohne einen eigenen Hotspot in der Tasche zu haben. Ich wurde ja gewarnt, dass an der Internet-Konferenz Re:publica der WLAN aus Tradition nicht funktioniert. Jedenfalls haben die Roaming-Kassen geklingelt. Schätze 1 Euro pro Tweet. Deshalb habe ich mir den Huawei E5 bei Digitec bestellt (CHF 99). Nützlich auch in den Ferien. Danke an Marco Nierlich für den Tipp!

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