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Nerdgarage mit Kampagnenabteilung

Vor paar Tagen war der Tagesanzeiger uns zu Besuch und hat ein sehr schönes Agentur-Portrait von Feinheit geschrieben.

Nerd-Kantine mit CEO, der wieder einmal das Mittagessen verpasst hat (Bild: Tom Kawara)

Nerd-Kantine mit CEO, der wieder einmal das Mittagessen verpasst hat (Bild: Tom Kawara)

Ist das der Geist des Silicon Valley? Diese spielerische Geschäftigkeit, Vision und vielleicht auch Illusion? Fühlt sich jedenfalls so an. Und das mitten in Zürich, beim Helvetiaplatz. 2006 haben fünf Jungs, noch im Studium oder gerade mit der Ausbildung fertig, die Feinheit GmbH ­gegründet, eine Agentur, eine ­IT-Bude oder besser: beides in einem… [Artikel lesen]

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Wir Hacker-Kids von der Bahnhofstrasse

Hacker sind ja irgendwie die Super-Helden des Internets. Besonders wenn sie so smart sind wie Jacob Appelbaum. War toll, ihn in Berlin live an der Re:publica 2012 zu erleben.

Ich habe es nie soweit gebracht. Der Anfang klang aber viel versprechend: Ich war mit 14 Jahren Mitglied einer Hacker-Gang, zumindest einen Sommer lang. Angefangen hat es damit, dass ich jeden Mittwochnachmittag im Bermuda-Dreieck Jemoli-Globus-Vilan an der Zürcher Bahnhofstrasse unterwegs war.

https://i0.wp.com/upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/39/Atari_1040STf.jpg/300px-Atari_1040STf.jpg

Mein Revier waren die Computer-Abteilungen der grossen Einkaufshäuser. Dort trafen sich picklige Jungs, um heimlich Software zu dealen. Und ich war süchtig, richtig süchtig. Denn mein Atari ST 520 brauchte Futter.

Die Verkäufer der Computer-Abteilung kannten uns. Und wir kannten sie. Sobald sich eine Schlange vor der Kasse gebildet hatte, schlugen wir zu: Schnell eine 3.5 Zoll-Diskette reinschieben, Kopierprogramm laden und hoffen, dass der Verkäufer so lange beschäftigt ist, bis das Game kopiert ist.

Im Jemoli lernte ich auch die ersten Nerds kennen. Die hatten nicht nur coole Software, sondern konnten auch programmieren. Irgendwann im Sommer beschlossen wir, eine Hacker-Gruppe zu gründen. Unsere Gang nannte sich, wenn ich mich recht erinnere, «TDA». Unsere Mission war es, den Kopierschutz von neuen Games möglichst schnell zu knacken, das Ganze mit einem «Intro» zu versehen und in der Community weiter zu verbreiten.

Das Intro hatten wir schnell gebastelt.Nur das Cracken klappte nicht so flott. Das einzige Game, dass meine Gang selbst knackte, war das beliebte Rennspiel «Out run». Leider waren wir vermutlich die Letzten auf dem Planeten und so hielt sich unser Ruhm in engen Grenzen: in den Computer-Abteilungen von Jemoli-Globus-Vilan.

Ich würde echt viel dafür geben, nochmals unser Intro zu sehen. Mein Pseudonym in der Gang war «Murray». Denn im TV lief damals  die US-Serie «Ein Trio mit vier Fäusten» (Riptide 1984–1986). Murray Bozinsky hiess der verschrobene Computer-Freak, der ganz schön clever war und einen schicken Roboter mit Namen «Roboz» hatte.

Irgendwann war der Sommer vorbei und ich kaufte mir einen Commodore Amiga 500. Bessere Grafik, Sound und so. Meine Games bezog ich von einem Dealer aus Deutschland: ganz bequem per Post. Meine Hacker-Gang blieb dem Atari treu und so trennten sich unsere Wege. Keine Ahnung, was aus ihnen geworden ist.

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Internetpeople

Ich finde ja Sascha Lobo als selbst gebastelte Kultmarke faszinierend. Am meisten beeindruckt mich, dass er stets kräftig austeilt. Und das ohne Rücksicht auf Verluste. So auch letzte Woche an der Re:publica. Sein bissiges Referat war für mich das Highlight.

Auf die Fresse bekommen haben die «internetpeople», also die 500 Leute im Saal, denen er schonungslos den Spiegel vorgehalten hat.

Was bei mir hängen blieb: Lobo’s Aufruf, statt Facebook & Co weiter mit Marketinginfos zu füttern, lieber Blogs zu schreiben.

Der Tritt tat echt gut. No risk, no fun.

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