Campaigning, Netzwelt, Social Media

Von Guantanamo bis Ecopop: Podcast zu 5 Jahre Online-Campaigning

Ich fand’s total spannend, mich im Social Genius Podcast mit Michael und Christoph über meine letzten Jahre als Mediensprecher bei Amnesty International, als Berater bei der Webagentur Feinheit und als Selbständiger Campaigner zu unterhalten.

Im Social Media Podcast laden Michael und Christoph Gäste aus der Welt des Social Media und Online Marketing ein, um ihnen Löcher in den Bauch zu fragen. Dabei versuchen sie mehr über den Werdegang zu erfahren, quetschen Tipps und Tricks heraus, wo sie nur können und schiessen sich dann auf ein Schwerpunktthema ein.

Der Podcast mit mir läuft unter dem Motto «Testen statt Glauben». Hier eine kurze Zusammenfassung:

  • Wie wird man Mediensprecher bei Amnesty International ?
  • Was unterscheidet NGOs und NPOs ?
  • Wie Amnesty soziale Medien nutzt ?
  • Wie haben die sozialen Medien die Arbeit in NPOs verändert?
  • Kann man alleine mit sozialen Medien wirklich grosse Massen dauerhaft bewegen? Hype vs. Nachhaltigkeit
  • Warum Copy Cat zu sein ab und an gar nicht so schlecht ist?
  • Campaigning – was ist das überhaupt?
  • Was sind die 3 grossen Erfolgsfaktoren für eine Community-Kampagne?

Und hier alle Web-Links zum Podcast:

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Campaigning, Social Media

Crowdfunding-Inserat heute im Blick am Abend

Jetzt wagen wir den Sprung ins Offline! Heute erscheint Blick am Abend unser Crowdfunding-Inserat der Kampagne www.mitdir.ch.

Die Community hat mit einer Typeform-Umfrage selbst abgestimmt, welche Bilder ins Blatt kommen.

Mehr zur Mitdir-Kampagne gibt’s in diesem Blog-Post.

PS: Welche Ehre – wir haben das erste Crowdfunding-Inserat im Blick am Abend geschaltet!

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Campaigning, Social Media

Fremdenfreundlichkeit statt Shitstorm

Die grellen Plakate gegen Ecopop hängen an jeder Ecke. Macht es Sinn, so zu klotzen? Ich bin skeptisch.

Die Kampagne mitdir.ch zeigt: es geht auch anders. Die Aktion fällt auf und berührt, weil Menschen und nicht Parolen im Zentrum stehen.

Getragen wird der «Lovestorm» von einer Community, welche die Website entwickelt hat, den Inhalt liefert und auch für die Verbreitung sorgt. Und alles mit viel Engagement, Knowhow und einem Budget von 0 Franken. Für mich ein Handbuch-Beispiel dafür, wie Kampagnen im Social Web funktionieren.

Mehr über die Kampagne im NZZ Blog.

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Campaigning, Fundraising, Social Media

«Wer im Netz spendet, spendet mehr»: Interview mit Fundraiser Kevin Luximon

Mein Interview mit Kevin Luximon, Digital Fundraiser bei Amnesty International Schweiz, erschien im Fundraiser Magazin (4/2014) zusammen mit dem Diskussionsartikel «Kampagnenarbeit und Fundraising: Die digitale Lücke schliessen!».

Daniel Graf: Welche Vorteile bieten Online-Kampagnen für das Fundraising?

Kevin Luximon: Ein wichtiger Faktor ist die Möglichkeit, mit Social Media verstärkt vom wirksamen Mechanismus der Mund-zu-Mund-Propaganda zu profitieren. Dies ist besonders effizient im Falle von Menschenrechts-Krisen, über die die Medien breit berichten. Mittels Crowd-Kampagnen machen wir unsere Unterstützer zu Multiplikatoren und erreichen so Zielgruppen, zu denen wir sonst keinen Zugang hätten.

Lohnt sich der zusätzliche Aufwand, eine Kampagne über alle Kanäle zu verbreiten?

Wir haben festgestellt, dass die crossmedialen Kampagnen rentabler sind: Rund jede zehnte Person, die sich an einer Kampagne beteiligt, engagiert sich auch als «Botschafter» und mobilisiert ihr eigenes Netzwerk. Diese engagierte Gruppe ist treurer und hat die höchste Spendenaffinität.

Ist dieses ein langfristiger Trend?

Das Online-Fundraising ist der Wachstumsmotor der Branche. In den USA haben die Spenden für NPO im Jahr 2012 und 2013 insgesamt rund 1.5 Prozent zugelegt. Das Wachstum nur bei den Online-Spenden betrug 10 Prozent. Hier zeigt sich, dass die Spenden im Netz – vergleichbar mit dem Online-Shopping – weiter zulegen. In Europa zeichnet sich die gleiche Entwicklung ab.

Hat der Briefkasten ausgedient?

Nein, das Mailing ist überhaupt nicht tot, das neue Erfolgsrezept liegt in der Bündelung aller Kanäle. Studien aus den USA belegen, dass die Spenderbindung mit klassischen Massnahmen wirksamer bleibt als im Internet. Auch wer online spendet, bleibt einer Organisation treuer, wenn er weiterhin Post bekommt. Umgekehrt verlieren wir mit crossmedialer Kommunikation auch weniger klassische Spender und erhöhen ganz allgemein die Zufriedenheit unserer Unterstützer.

Gilt das für alle Altersgruppen?

Bei Amnesty International fokussieren wir im Online-Fundraising auf die Altersgruppe 30 bis 45 Jahre. Diese Gruppe ist mit traditionellen Fundraising-Methoden schwierig zu erreichen. Die Praxis hat gezeigt, dass ihre Mitglieder eher eine Petition unterwegs auf dem Smartphone unterzeichnen und abends zu Hause eine Online-Spende machen.

Ändern sich auch die Inhalte?

Ja, wir mussten unsere Strategie anpassen. Diese Zielgruppe interessiert sich stärker für die Themen und die Zielsetzung einer Kampagne. Die allgemeinen Werte, für die eine Organisation steht, stehen weniger im Zentrum. Diese Verlagerung zwingt uns, mehr und laufend über den Stand der Projekte und die Verwendung der Spendengelder zu informieren. Statt «Bindung» geht es verstärkt um «Verbindung» zu den Spendern, die mit uns im Idealfall von überall her und jederzeit in Kontakt treten können.

Spenden die Menschen im Netz grössere oder kleinere Beträge?

In meiner Erfahrung ist die erste Spende im Netz im Durchschnitt rund 20 Euro höher als offline. Bei Mehrfachspenden fällt dies längerfristig stark ins Gewicht. Darüber hinaus ist das angesprochene Publikum im Netz jünger als auf den traditionellen Kanälen. Das Potenzial für zukünftige Spenden ist deshalb sehr vielversprechend.

Wie machen Sie Unterstützer zu Spendern?

Wenn wir Telefonnummern haben, ist Telemarketing eine erprobte Strategie. In der Praxis zeigt sich, dass unsere Kontakte aus Kampagnen eine deutlich bessere Qualität haben, als gekaufte Adressen. Bei der Amnesty-Kampagne zu den Olympischen Spielen in Sotchi 2014 war der «Return on Investment» im Vergleich mehr als doppelt so hoch.

Wie lange laufen Online-Kampagnen?

Ist der öffentliche Teil einer Kampagne vorbei, fängt unsere Arbeit erst an! Ist der Erstkontakt zu Unterstützern einmal hergestellt, müssen wir über Monate passende Inhalte zusammenstellen, um die Geschichte der Kampagne weiter zu erzählen. Hilfreich ist, wenn das «Storytelling» bereits bei der Entwicklung der Kampagne mitgedacht wird. Dazu gehört ein attraktives Angebot, mit dem um eine zweite Spende gebeten werden kann.

Was sind für Sie die grössten Herausforderungen?

Schaffen wir es, in der Informationsflut sichtbar zu bleiben? Wer heute auf Facebook ist, erhält mehr als 1’500 Beiträge pro Tag. Diese Menge wird mit automatischen Filtern reduziert. Wir müssen Sorge tragen, dass unsere News relevant bleiben und wir auf der anderen Seite auch ankommen. Dabei hilft das klassische Fundraising-Handwerk: Differenzieren, überzeugen und binden.

 

Über den Autor: Daniel Graf

Daniel Graf (41) ist kreativer Kommunikationsstratege und Gründer von gamechanger.ch. Er unterstützt NPO, Behörden und Unternehmen in der Planung und Umsetzung crossmedialer Kampagnen, in der Medienarbeit sowie im Bereich Public Relations. Seine langjährigen Praxiserfahrungen als Mediensprecher von Amnesty International, Strategieberater der Webagentur Feinheit und als Geschäftsführer der Grünen Partei Zürich gibt er auch als Dozent und Speaker weiter. Im Mai 2015 organisiert er das erste «Campaign Bootcamp» in der Schweiz. An der sechstägige Weiterbildung lernen die Teilnehmenden, wie erfolgreiche, zivilgesellschaftliche Kampagnen entwickelt und durchgeführt werden.

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Campaigning, Social Media, Startups

Virale Startups: Video zu Brown Bag Event an der Startup Academy

Die Startup Academy hat mich für ein Brown Bag Event eingeladen. Hier der Videoclip zu meinem Input: «Virale Startups: Wie nutze ich das Potenzial von Social Media?».

Worum geht’s? Social Media sind für Startups ein Erfolgsfaktor. Der Schneeball-Effekt von Facebook & Co. hilft, eine Community aufzubauen, um bestehende Kontakte zu binden und neue Zielgruppen für die eigenen Produkte und Dienstleistungen anzusprechen. Am Brown Bag Lunch gab ich Tipps und Tricks aus der Praxis weiter.

  • Auf welcher Social Media-Plattformen soll ich aktiv sein?
  • Wie baue ich eine funktionierende Community auf?
  • Welche Inhalte passen auf welche Kanäle?

Habt ihr auch Tipps und Tricks für Startups?

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